Technischer
Hintergrund

 

 

 

 

 

 

Wie verteilt sich die Wärme?

Die Heizung soll in einen Raum soviel Wärme liefern, wie dieser zur Einhaltung der gewünschten Temperatur benötigt. Diese Wärmemenge wird in der Grafik durch den Pfeil dargestellt, über dem „Wärmebedarf“ steht. Denn dem Raum muss zur Einhaltung der gewünschten Temperatur genau so viel Wärme zugeführt werden, wie in der gleichen Zeit durch Fenster und Wände nach außen abfließt.

Nicht alles, was im Keller an Wärme erzeugt wird, kommt auch oben im Raum an. Was auf dem Weg nach oben verloren geht, wird in der Grafik mit dem Pfeil „Verluste“ dargestellt. Sie können durch technische Maßnahmen minimiert werden.

Energieeffizienz bedeutet aber nicht nur Minimierung der Verluste, sondern auch, dass dem Raum nicht mehr Wärme zugeführt wird, als er zur Einhaltung der vorgegebenen Temperatur benötigt. Solche vom Nutzer nicht gewünschte Wärme wird in der Grafik mit dem rechten Ast „Zwangswärmekonsum“ dargestellt.

Wenn man die Hülle besser isoliert und neue Fenster einbaut, fließt weniger Wärme nach draußen ab. Der Wärmebedarfspfeil wird kleiner. Im Keller genügt nun ein kleinerer Kessel. Die Zwangswärme ist jedoch nach wie vor vorhanden und muss weggeregelt werden.

Wie verhindert man Zwangswärmekonsum?

Man könnte auf den Gedanken kommen, dass das die Aufgabe der Thermostatventile ist. Wenn die Temperatur über die eingestellte 20-Gradmarke klettert, sollten sie schließen. Leider ist das ein auch unter vielen Fachleuten verbreiteter Irrglaube. Die Thermostatventile sind nicht für diese Aufgabe vorgesehen und können sie auch gar nicht erfüllen. Effizientes Heizen erfordert vielmehr ein ganzes Bündel aufeinander abgestimmter Maßnahmen.

Technische Maßnahmen für energieeffizientes Heizen:

  • Niedertemperaturheizung (weniger Abstrahlverluste bei Kessel und Leitungen)
  • Brennwerttechnik (weniger Abgasverluste)
  • Geregelte Pumpen (weniger Hilfsenergie)
  • Hydraulischer Abgleich: jeder Raum bekommt gerade soviel heißes Wasser, wie er aufgrund seiner Größe zur Aufrechterhaltung der gewünschten Temperatur braucht: ein kleiner weniger, ein größerer mehr, unabhängig von der Entfernung zum Heizkeller.
  • Thermostatventile zur Feinregelung bei zusätzlichem Wärmeeintrag (Sonne, Schüler)
  • Eingeschränkter Heizbetrieb nachts, an Wochenenden und in den Ferien: In den Raum wird nur dann Wärme nachgeliefert, wenn seine Temperatur eine festgelegte Stütztemperatur unterschreitet.
  • Einzelraumregelung zur raumweisen Temperaturabsenkung
  • Außentemperatur geführter Kessel (bei warmer Witterung genügt weniger heißes Wasser)
  • Gebäudeleittechnik: für das richtige Zusammenspiel der einzelnen Komponenten (Brenner, Thermostatventile, Pumpen,..)

Alle diese technischen Maßnahmen erfordern Berechnungen, Einregulierungen, Optimierungen, deren Sorgfalt man bei der Abnahme nicht überprüfen kann. Und genau hier können die Betriebe ansetzen, um Kosten zu sparen. Sie müssen es sogar. Sie tun es auch alle, wie die Messaktionen des Projektteams energie-AG bewiesen haben.

Impressum

Datenschutz